Mittwoch, 30. April 2014

[Ju] "1 Woche Fasten" {Projekt}

Hallo ihr Lieben!

In meinem letzten Rauchfrei-Posting habe ich euch ja bereits angekündigt, dass ich schon am nächsten Projekt arbeite. Das war das Projekt "1 Woche Fasten". Und zwar habe ich mir die Fastenmethode nach Dr. Buchinger ausgesucht und dazu auch ein Buch gekauft, um mich entsprechend vorzubereiten. Warum ich fasten wollte? Um meinen Körper zu entgiften und einmal alles "auf Null zu setzen", mit üblen Gewohnheiten zu brechen, um wieder anders zu schmecken und anders mit dem Essen umzugehen. Zusätzlich verlorene Kilos wären natürlich auch toll, aber zum Abnehmen ist das Fasten eher nicht geeignet. Man nimmt zwar logischerweise während den Fastentagen (stark) ab, aber andererseits fährt der Stoffwechsel auch auf ein Minimum herunter und so nimmt man nach dem Fasten auch recht schnell wieder zu - vor allem wenn man sich nicht sehr streng an die Regeln der Aufbautage hält.
 
 
Ich möchte euch kurz erklären, wie so eine Fastenwoche im Allgemeinen abläuft und dann von meinen eigenen Erfahrungen berichten! Es ist ein recht langer Post - das nur mal als Vorwarnung^^!

Der Ablauf
Das Fasten beginnt mit einem sogenannten Entlastungstag. An diesem wird der Körper langsam daran gewöhnt, bald keine feste Nahrung mehr zu bekommen. Man isst hier nur noch recht wenig, z. B. Obst oder Rohkostgemüse oder Reis. Der 1. Fastentag beginnt dann mit der Darmentleerung, auf die ich nicht näher eingehen werde^^! Ab sofort trinkt man nur noch Wasser, Kräuter- und Früchtetees, einmal am Tag etwas selbstgemachte Gemüsebrühe und verdünnten Frucht- oder Gemüsesaft. Wichtig ist, in der Fastenzeit auf seinen Körper zu hören und eine gesunde Balance zwischen Bewegung und Ruhephasen zu finden. Nach den Fastentagen gibt es noch die Aufbautagen, an denen der Körper ganz langsam wieder an feste Nahrung herangeführt wird.
 
 
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Meine Erfahrungen

Ich habe für meine Fastenwoche Urlaub genommen. Zum einen wollte ich mich nicht "blöden" Fragen von Mitarbeitern aussetzen und zum anderen hatte ich ein bisschen Angst davor, wie mein Körper auf Nahrungsentzug reagieren würde und wollte das Fasten deshalb zu Hause machen, um mich z. B. bei Bedarf jederzeit hinlegen zu können.

Der Entlastungstag
Ich habe mich an diesem Tag intensiv mit meinem Essen beschäftigt und es wirklich genossen, zu essen, da ich ja wusste, es werden für mindestens 5 Tage meine letzten Mahlzeiten sein. Am Entlastungstag habe ich auch angefangen, ein Fastentagebuch zu führen, in dem ich dann jeden Tag kurz notiert habe, was ich gemacht habe und wie es mir ging.



Die eigentlichen Fastentage
Ich hatte ja wirklich Angst davor, wie ich es verkraften würde, gar nichts zu essen. Ich hatte mir schon die schlimmsten Szenarien ausgemalt, wie ich schwach und kraftlos zusammenbreche, von beißendem Hunger geplagt und nicht mehr auf die Beine komme! Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich als kleines Kind schon von meinem Vater "Katastrophenlilly" genannt wurde, weil ich mir immer für alle Situationen den schlimmstmöglichen Ausgang ausgemalt habe^^? Nix mit "think positive" und so...


Und dann war der 1. Fastentag auf einmal vorbei und es war nichts passiert. Kein unsagbar nagender Hunger und keine Schwächeanfälle. Sogar Spazierengehen mit meinem Hund war gar kein Problem. Natürlich hatte ich zwischendurch leichten Hunger, aber dann habe ich etwas getrunken und dann ging auch das Hungergefühl recht schnell vorbei. Bereits ab dem dritten Tag hatte ich keinerlei Hungergefühle mehr.

Ich habe über den Tag verteilt zwischen 4 und 5 Litern stilles Wasser und Tee getrunken. Wenn mein Kreislauf etwas schwach war, habe ich 1/2 Teelöffel Honig gelutscht oder in meinen Tee getan. Ein- oder zweimal am Tag habe ich einen Zitronenschnitz ausgesaugt. Das war immer ein "Tageshighlight" für mich^^!


Mittags darf man nach der Buchinger-Fasten-Methode eine Gemüsebrühe zu sich nehmen. Diese habe ich bereits am Entlastungstag aus Kartoffeln, Karotten, Sellerie und Kohlrabi und Kräutern gekocht und die festen Bestandteile ausgesiebt. Ich habe die Brühe kaum gesalzen und leider hat sie mir überhaupt nicht geschmeckt. Auch die zum Würzen erlaubten Hefeflocken haben daran nichts geändert - ich habe die Brühe nicht hinunter bekommen, so dass ich diese nur am ersten Tag getrunken habe. Ähnlich ging es mir übrigens mit dem verdauungsanregenden Sauerkrautsaft. Ich liebe Sauerkraut, aber der Saft hat mich an meine Grenzen gebracht, so dass ich hier wirklich nur einmal ein kleines Glas geschafft habe.

 
"Psychische Entgiftung"
Meine Tage habe ich mit viel Ruhe verbracht. Ich habe sehr viel gelesen, war aber auch lange mit dem Hund an der frischen Luft und habe recht viel geschlafen oder zumindest gedöst. Man hat wirklich unglaublich viel Zeit, wenn man sich nicht um die Nahrungsaufnahme kümmern muss^^.
 Im dem Fastenbuch wird empfohlen, zu meditieren, um nicht nur den Körper, sondern auch den Geist zu entgiften. Dazu kann ich nur sagen: Ich habe es wirklich versucht. Jedoch hat sich bei mir keinerlei meditative Stimmung einstellen wollen und so habe ich es recht schnell wieder aufgegeben. Vielleicht hätte es unter kompetenter Anleitung besser geklappt, das kann ich jedoch nicht  beurteilen. Vielleicht teste ich es irgendwann einmal aus.
 

Sport während der Fastenzeit
In meinem Buch stand, dass man sich in der Fastenzeit einfach an sein gewohntes Sportprogramm halten soll und dass das alles genauso gut klappen würde, wie sonst auch. Nun, dem muss ich widersprechen. Ich habe versucht, weiterhin regelmäßig zu joggen, habe es zweimal durchgezogen und beide Male war es eine totale Katastrophe. Ich hatte keine Energie, keine Puste, meine Beine waren lahm und ich habe nicht einmal 10 Minuten am Stück durchgehalten. Ich habe dann einfach als "Ersatz" die Spaziergänge mit meinem Hund weiter ausgedehnt oder bin zügiger gegangen, so dass ich das irgendwie als "Sport" verbuchen konnte. Zuhause habe ich Liegestützen und Squats und ähnliches gemacht, um wenigstens etwas in Form zu bleiben! :)
 
Die Aufbautage
Das Fastenbrechen war bei mir am ersten Vormittag nach 7 Tagen ohne Nahrung und die Mahlzeit bestand aus einem Apfel. Diesen habe ich aber wirklich genossen und das Essen regelrecht zelebriert. Ich habe allerdings nur einen halben geschafft und habe dafür ungefähr 15 Minuten gebraucht. Mittags durfte ich dann einen kleinen Teller Gemüsesuppe (wieder mit Einlage! Yeah!) essen und abends eine Tomatensuppe. Am zweiten Aufbautag gab es morgens ein paar Haferflocken und 2 Trockenpflaumen in etwas Joghurt, mittags 3 Mini-Pellkartoffeln mit gedünsteten Karotten und etwas Blattsalat und abends habe ich 1 große Pellkartoffel mit Quark und Blattsalat gegessen.


Tja, und dann sollte man eigentlich weiterhin noch ein paar Tage sehr auf das Essen achten, um nicht sofort wieder alle verlorenen Kilos (oder noch mehr) zuzunehmen. Mein Problem war, dass unmittelbar auf meine Aufbautage das Osterwochenende folgte und ich hier essenstechnisch leider völlig über die Stränge geschlagen habe. Anschließend lag ich dann noch eine Woche mit einer üblen Mandelentzündung flach und musste Antibiotika nehmen. Somit ist leider auch die Entgiftung wieder hinüber^^!

Mein Fazit
Es war eine wirklich interessante Erfahrung, wie gut man doch ohne Essen zurecht kommen kann und wie wenig Hunger man tatsächlich in dieser Zeit hat! Allerdings habe ich für mich persönlich keine Veränderungen an meinem Körper beobachten können, die auf eine Entgiftung zurückzuführen wären. Mir ging es eigentlich immer gleich gut, ob vor, während oder nach dem Fasten, nur dass ich während der Fastenwoche recht schlapp und antriebslos war. Also leider keine Spur von der im Buch angekündigten Leistungssteigerung. Das mit der geistigen Entgiftung hat auch nicht wirklich funktioniert, aber das kann durchaus auch an meiner Einstellung gelegen haben, das mag bei anderen deutlich besser funktionieren. Einen dauerhaften Abnehm-Erfolg konnte ich (dank Ostern) natürlich auch nicht verbuchen. Eventuell starte ich im Herbst nochmal den Versuch einer Fastenwoche, vielleicht sieht die Sache ja dann ganz anders aus.
 
So, das war mein Monster-Text! Ein Applaus für alle, die bis hier durchgehalten haben^^!
 
Habt ihr selbst auch schon gefastet? Wie ging es euch dabei? Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen!
 
Liebe Grüße schickt euch
 
 

8 Kommentare:

  1. großen Respekt an dich. Ich versuche im Moment einfach nur weniger zu mampfen und tu mich damit schon schwer. Ich glaube ich würde das nicht schaffen.. Ein sehr interessanter Bericht.

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich muss dazu sagen, dass es mir fast leichter gefallen ist, über einen absehbaren Zeitraum gar nichts essen zu "dürfen", als mich sonst im Alltag essenstechnisch einzuschränken. Darin bin ich nämlich auch nicht immer wirklich gut! ;)

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    1. Vielen Dank Anni! Beim nächsten Versuch muss ich nur in der Nachfastenzeit auch noch konsequenter sein, dass klappt's vielleicht besser! :)

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  3. Glückwunsch zum Durchgehalten haben :-)
    Ich habe auch schon 2 mal gefastet, das eine mal habe ich 8 Tage lang nichts gegessen und nur etwas Saft getrunken. Und mir ging es auch so ab dem 3 Tag kein Hungergefühl mehr. Dafür habe ich angefangen vom Essen zu träumen ;-) Irgendwann mach ichs vielleicht wieder mal.

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar! :)
      Vom Essen geträumt habe ich - zum Glück!!! - nicht! :)

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  4. WOW, Hut ab!!!
    ich hab wirklich großen Respekt vor jedem, der das Fasten durchhält.
    Ich schaff das leider überhaupt nicht, spätestens nach einem Tag fährt mein Kreislauf richtig runter und ich kann nur noch liegen...dabei würde ich es so gern mal ausprobieren!
    LG

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    1. Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! :) Das ist ja schade, dass das bei dir nicht s o klappt, obwohl du es gerne probieren möchtest... Vielleicht kannst du es ja mal mit ärztlicher Begleitung probieren? Es gibt sogar richtige Fastenbegleiter, einfach mal googeln. Die haben bestimmt Tipps, mit denen das klappt! :)

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